Cornelia de Boer aus Hamburg, 52 Jahre

Neue Spezial-Manschette aktiviert den Blutfluss und verhindert Blutgerinnselbildung

 
   

Ein Knoten in der Schilddrüse – eigentlich ist es nur ein kleiner Eingriff. Trotzdem versetzt die Vorstellung Cornelia de Boer (52) in Angst und Schrecken. „Ich hatte mal eine Lungenembolie, die erst im letzten Moment entdeckt worden ist“, sagt die Hamburger Immobilien-Kauffrau. „Wenn man dem Tod mal so nahe gekommen ist, ist die Angst vor einer Operation einfach da.“

Es passiert vor zehn Jahren: Atemnot, Schmerzen im Arm – Symptome wie bei einem Herzinfarkt. „Es kam ganz plötzlich“, erinnert sich Cornelia de Boer. Die Ärzte können sich keinen Reim darauf machen, raten ihr, eine bessere Atemtechnik zu erlernen. Doch die Beschwerden werden schlimmer, zur Atemnot kommt Panik hinzu. „Ich bekam kaum noch Luft, war schwach, konnte nichts mehr machen, schleppte mich nur noch dahin.“ Ein paar Tage später geht sie ins Krankenhaus, lässt gründlich durchchecken. Beim EKG stellt sich heraus: Sie hat mehrere Embolien in der Lunge.
„Das hat mir einen ganz schönen Schreck eingejagt“, erzählt Cornelia de Boer. „Mit so was hätte ich nie gerechnet. Schließlich bin ich sportlich, habe kein Übergewicht.“ Aber sie muss auch zugeben: Sie hat acht bis zehn große Tassen Kaffee pro Tag getrunken, eine Packung Zigaretten geraucht, 13 Stunden gearbeitet, unregelmäßig gegessen. Damals wird sie gleich stationär aufgenommen, bleibt eine Woche im Krankenhaus, wird medikamentös eingestellt. Doch der Schock hat auch einen heilsamen Effekt: Cornelia ändert ihr Leben, reduziert Kaffee, Zigaretten und Stress, gönnt sich öfter mal eine Ruhepause. „Meine Gesundheit war mir wichtig. Schließlich habe ich mein Leben ja ein zweites Mal geschenkt bekommen.“ Zehn Jahre geht alles gut, sie ist gesund.

Dann letztes Jahr im Urlaub: „Ich hatte so ein merkwürdiges Gefühl beim Schlucken, als ob eine Pille quer in der Speiseröhre sitzen würde.“ Gleich nach ihrer Rückkehr geht sie zur Untersuchung ins Klinikum Eilbeck in Hamburg. Ergebnis: Ein etwa pflaumengroßer Knoten in der Schilddrüse, der auf die Speiseröhre drückt. Da er bösartig sein könnte, will ihr Arzt, der Endokrine Chirurg Professor Jochen Kußmann (55) ihn auf jeden Fall operativ entfernen. Cornelia: „Das hat mir Angst gemacht.“ Sie denkt an ihre Embolien, durch die sie zur Risikopatientin geworden ist.

Ihre Bedenken sind berechtigt: Jedes Jahre sterben europaweit mehr als eine halbe Millionen Menschen an den Folgen einer Thrombose. Dabei bildet sich – meinst in den tiefer gelegenen Beinvenen – ein Blutgerinnsel, das den Blutfluss behindert oder ganz blockiert. Lebensgefährlich wird es, wenn sich das Gerinnsel löst und mit dem Blutstrom in Herz, Gehirn oder Lunge transportiert wird. Dann drohen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine tödliche Lungenembolie.

Doch Prof. Kußmann kann seine Patientin geruhigen: „Ich benutze seit einigen Jahren eine spezielle Thromboseprophylaxe, die die Wirkung der Strümpfe übertrifft.“ Dabei handelt es sich um sogenannte pneumatische Kompressionsmanschetten. Die aufblasbaren Manschetten, die es in unterschiedlichen Beinlängen gibt, funktionieren nach dem selben Prinzip wie die Blutdruckmanschetten. In regelmäßigen kurzen Abständen pumpen sich die drei Luftkammern selbsttätig auf und aktivieren den Blutfluss.

„In den USA ist das System bereits Standard“, erklärt Prof. Kußmann. Bei uns setzt man in den meisten Kliniken auf die konventionellen Anti-Thrombosestrümpfe und spritz zusätzlich noch einen Blutverdünner. Die Kompressions-Manschetten werden in erster Linie bei Risikopatienten eingesetzt. Bei Menschen also, die bereits eine Thrombose oder Embolie gehabt haben, die an Übergewicht oder Herzschwäche leiden oder bei denen eine extreme Blutungsgefährdung vorliegt. „Etwa fünf Prozent meiner Patienten sind solche Risikofälle“, so Prof. Kußmann.

Cornelia de Boer ist beruhigt, fühlt sich in kompetenten Händen. Sie erinnert sich: „Als ich aus der Narkose aufwachte, habe ich mir erstmal die Manschetten angesehen. Sie fühlten sich nicht unangenehm an.“ Zwei Tage bleibt sie in der Klinik, während sie im Bett liegt, trägt sie die Prophylaxe. „Die Manschetten waren mit einem kleinen Motor verbunden. Wenn ich aufstehen musste, konnte ich ihn mitgenehmen.“ Zusätzlich bekommt sie noch Heparin gespritzt. Denn ihren Blutverdünner musste sie zwei Wochen vorher dem Eingriff absetzen. Ein paar Tage später erfährt sie: Der Knoten war gutartig. Cornelia: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass alles so problemlos gelaufen ist.“

Zusatzinformationen

Thema: Thrombose/Blutgerinnsel
Behandlungs-
methode:
Intermittierende pneu-matische Kompression
Klink: Schön Klinikum
Hamburg Eilbek
Arzt: Prof. Dr. M. Kußmann
Datum: Dezember 2006
Infos: www.schoen-kliniken.de

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Dr. Andreas Betthäuser
Facharzt für Orthopädie
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